In diesem Mai haben wir, die FDP-Bundestagsfraktion, die erste Generationenkonferenz zum Thema Bildung in Berlin abgehalten. Die Ergebnisse sind gleichermaßen beeindruckend wie drängend. Einzelheiten zu den Ergebnissen lesen Sie hier.
Bildung ist die Basis für ein selbstbestimmtes Leben und für gleichberechtigte Teilhabe in der Gesellschaft. Insbesondere vor dem Hintergrund der Digitalisierung und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz sinkt die Halbwertszeit von Wissen rapide. Wir benötigen ein Bildungssystem für das ganze Leben, das jedem Menschen einen einfachen Zugang zum lebenslangen Lernen ermöglicht und auf die veränderten Arbeits- und Lebenswelten reagiert. Aber wie befähigt man Jung wie Alt dazu, sich in der immer schnellen drehenden Welt zu orientieren und das eigene, ganz individuelle, lebenslange Lernen zu gestalten? Was braucht es für grundlegende Veränderungen im Bildungssystem und in welchen Zusammenhängen können die jüngere und ältere Generation voneinander profitieren?
Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt der Debatte meines Workshops, der sich mit gleichen Chancen für alle im Bildungsbereich beschäftigte. Die Ergebnisse lassen sich grob in kurzfristige und langfristige Maßnahmen unterteilen, die im Nachgang der Konferenz in einen Generationenvertrag einfließen sollen. Kurzfristig muss in jedem Fall die Infrastruktur modernisiert werden, um ideale Rahmenbedingungen für nachhaltiges Lernen zu ermöglichen. Dazu zählen unter anderem ausreichend qualifiziertes Lehrpersonal, eine rasche Entbürokratisierung und vor allem die Sprachförderung zu entwickeln.
Langfristig muss das Bildungssystem deutlich flexibler und auch reaktiver werden. Das bedeutet, dass jederzeit eine Anpassung auf eine sich verändernde Welt möglich sein muss. Dazu zählt für uns auch eine „Ich-kann-Mentalität“ gegenüber neuen Problemen zu entwickeln und in keine Passivität zu verfallen. Um Schülerinnen und Schülern diese Mentalität zu vermitteln, müssen wir ihre Soft Skills, wie Anpassungsfähigkeit und Resilienz, fördern. Es ist absehbar, dass die Schüler von heute in Berufen arbeiten werden, die heute noch überhaupt nicht bekannt sind. In diesem Zusammenhang müssen auch bestehende Prüfungsformate auf ihre Sinnhaftigkeit geprüft werden. In Zukunft muss hier der Fokus von einer reinen Wissensabfrage zu einer Fähigkeitsabfrage geändert werden.
Die Generationenkonferenz war ein erster Schritt, um mit allen Akteuren ins Gespräch zu kommen. Es gibt noch viel zu tun. Wir werden die Ergebnisse der Konferenz nun in unsere politische Arbeit mit einfließen lassen.
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