Das Schicksal von Kindern und Jugendlichen wird in der Corona-Pandemie fortlaufend ignoriert. Wie die Freien Demokraten dies ändern wollen, lesen Sie hier.
Die Zahlen sprechen für sich: Laut einer aktuellen Studie der Uniklinik Hamburg zeigt fast jedes dritte Kind Hinweise auf eine psychische Belastung – vor der Corona-Krise lag diese Zahl bei 20 Prozent. Die sogenannte COPSY-Studie kam außerdem zu dem Ergebnis, dass 85 Prozent der Kinder die Corona-Krise als belastend empfinden. Auch der UNICEF-Bericht zur Lage der Kinder in Deutschland 2021 zeichnet kein gutes Bild. Denn auch das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen klagt mentale Probleme und fehlende Chancen von Kindern an.
Doch während Essstörungen, Ängste und sogar Suizidgedanken zunehmen und Bildungschancen Tag für Tag verloren gehen, wird das Schicksal von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Krise noch immer ignoriert. Damit zahlt die junge Generation die Zeche für jahrelange Versäumnisse der Regierung. Das ist für Freien Demokraten und mich nicht hinnehmbar.
Als Freie Demokraten haben wir uns deshalb früh für die Öffnung von Kitas und Schulen und die Rückkehr zum Präsenzunterricht stark gemacht. Denn Kitas und Schulen sind viel mehr als Bildungseinrichtungen – sie sind auch Sozialräume. Der Kontakt zu Lehrerinnen und Lehrern und pädagogischen Fachkräften trägt maßgeblich dazu bei, Gewalt und Missbrauch an Kindern aufzudecken und mentale Probleme zu erkennen. Für die Entwicklung unserer Jüngsten ist der Kontakt zu Gleichaltrigen zudem unabdingbar. Bis heute wurde nicht plausibel dargelegt, weshalb Schulen und Kitas gemäß der Bundes-Notbremse bei einer Inzidenz von 165 schließen müssen. Für mich erweckt diese Zahl den Eindruck, als sei gewürfelt worden und nicht auf Basis wissenschaftlicher Expertise festgelegt. Und damit steht sie sinnbildlich für den Stellenwert, den Kinder und Jugendliche für die Bundesregierung einnehmen.
Aus Sicht der Freien Demokraten sind die Probleme mit der Rückkehr zum Präsenzunterricht allein aber nicht gelöst. Die Studie der Uniklinik Hamburg und der UNICEF-Bericht zeigen in meinen Augen vielmehr, dass noch weiterer Handlungsbedarf besteht. Als Freie Demokraten fordern wir deshalb einen umfassenden Hilfeplan und einen Krisengipfel zur Lage von Kindern und Jugendlichen in der Pandemie. Wir wollen, dass in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Verbänden, Jugendämtern, Schulen, Kitas und betroffenen Familien endlich über konkrete Maßnahmen zur Verbesserungen der aktuellen Situation beraten wird. Wir wollen zudem, dass Bund und Länder gemeinsam zusätzliches psychologisches und pädagogisches Personal in den Bildungseinrichtungen zur Verfügung stellen. Diese Fachkräfte sollen digital und physisch sowie während und nach der Corona-Pandemie dabei helfen, negative Folgen der Corona-Krise zu erkennen und professionell aufzuarbeiten. Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass Bund und Länder die außerschulische Kinder- und Jugendsozialarbeit finanziell stärker unterstützen und deren Fachkräfte besser ausstatten. Den vollständigen Antrag der FDP-Fraktion dazu finden Sie hier.
Als Freie Demokraten werden wir nicht locker lassen und die Situation von Kindern und Jugendlichen in der Krise weiter aktiv adressieren. Denn wir dürfen die Zukunft unserer Jüngsten nicht aufs Spiel setzen.
Die Ängste von Kindern und Jugendlichen in der Pandemie sind auch Thema einer Veranstaltung der Friedrich-Naumann-Stiftung mit dem Göttinger Angstforscher Prof. Borwin Bandelow, an der auch Björn Försterling und ich teilnehmen werden. Die Anmeldung für die digitale Veranstaltung, die am 20. Mai von 17:00 bis 18:30 stattfindet, ist hier [https://shop.freiheit.org/#!/Veranstaltung/1c4dv] möglich.
Die Friedrich-Naumann-Stiftung wirft in einer weiteren Veranstaltung zudem einen intensiveren Blick auf die Entwicklungen in der Frühkindlichen Bildung – von der Betreuung bis zum unverzichtbaren Bestandteil der Bildungskette. Die Anmeldung für diese digitale Veranstaltung, die am 31 Mai um 17:30 Uhr stattfindet, ist hier [https://shop.freiheit.org/#!/Veranstaltung/zsie4] möglich.
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